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Warum ist der Audi R8 ausgestorben?

22.07.2025 E.Hense

Der Audi R8 war schon immer ein Sonderling. Ein 911er-Konkurrent aus Deutschland? So etwas hatte sich bis dato keiner getraut. Blicke gingen vielleicht in Richtung Zuffenhausen, als BMW dem M3 seinen V8-Sauger mit 420 PS einpflanzte (sogar freche 5 PS mehr als der GT3 aus der Zeit), aber damit wurde dann doch eine andere Kundensparte bedient.

Nein, hier ging es um kompromissloses Autofahren – der 4.2 FSI, bekannt aus dem RS4, brüllt beim Kaltstart kurz auf und bollert danach ruhig, aber bestimmt. Doch um im Leerlauf herumzustehen, wurde der Wagen nicht gebaut – also wahlweise den Ganghebel der 6-Gang-R-Tronic oder beim seltenen Handschalter den ersten Gang in die Gasse klicken und los geht’s.

Auf den ersten Kilometern darf man sich vom niedertourigen Brummeln und gleichmäßigem Drehmoment von 430 Nm dahintreiben lassen. Allzu lange braucht der V8 aber nicht, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Und das ist gut so – denn eigentlich will der R8 Drehzahl: Bei 7800 U/min erreicht der Sauger seine Leistungsspitze von 420 PS (zwinker) und schreit einen dabei an, noch etwas höher zu drehen, bis bei 8250 Schluss ist. Das kriegt auch ein 911er nicht hin – außer man nennt den GT3 sein Eigen.

Es muss Platz geschaffen werden – für neue Ressourcen, für Elektromobilität, für Autonomes Fahren. Sie bestimmen Audis Zukunft. „Wir durchkämmen unser Portfolio“, sagte Vorstandschef Abraham "Bram" Schot bereits im Mai 2019. Und gemeint war: Alles, was nicht zur neuen Vision passt, wird hinterfragt – selbst Ikonen.

Der R8, einst als Leuchtturmprojekt gestartet, passt heute offenbar nicht mehr ins Bild. Er verbrennt Kraftstoff, nicht Image – zumindest in der Logik einer Zukunftsstrategie, die sich vollständig auf Nachhaltigkeit und Digitalisierung ausrichtet. Hochdrehende Saugmotoren, manuelle Getriebe, mechanische Ehrlichkeit – all das wirkt in einer Welt der Rechenleistung und Sensorik plötzlich wie ein Anachronismus.

Der Audi R8 hätte uns nicht verlassen müssen.
Ja, er war nie das profitabelste Modell im Konzern. Aber er wäre nie auch nur als Konzept gedacht worden, wenn es Audi damals schon ausschließlich um Zahlen gegangen wäre. Der R8 war eine Haltung – und für einen Moment lang mehr Mut als Markt.

 

Technische Daten 1. Generation (42):

als Coupé oder als Spyder (Cabrio)

Bauzeit: 2006-2014

Karosseriematerial: 100% Aluminium (Audi Space Frame)

 

Antrieb

Motor: 4.2 FSI V8

Hubraum: 4163cm³

Leistung: 420 PS bei 7800 U/min, 430 Nm bei 4500-6000 U/min

Antriebsart: Permanenter Allradantrieb (Quattro)

Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe oder R-tronic (automatisiertes, sequentielles 6-Gang-Schaltgetriebe)

Gewicht: 1635kg

0-100 km/h: 4,6s

Vmax: 301 km/h

 

Technische Details 2. Generation (4S)

 

Als Coupé oder Spyder

Bauzeit: 2015-2024

Karosseriematerial: Aluminium

 

Antrieb

Motor: 5.2 FSI V10

Hubraum: 5204 cm³

Leistung: 540-620 PS je nach Ausstattung und Antriebsart

Antriebsart: Hinterradantrieb (RWD-Modelle) / Permanenter Allradantrieb (Quattro)

Getriebe: 7-Gang-S-tronic

Gewicht: 1570-1695 kg je nach Ausstattung

0-100 km/h: 3,8-3,3s

Vmax: 330 km/h

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